Traumafolgen

In der Zeit nach einem Trauma-Erlebnis werden folgende drei Posttrauma-Phasen mit ihren typischen Symptomen unterschieden:

Akute Belastungsreaktion

direkt nach den Ereignis- Stunden bis max. 14 Tage äußert sich z.B.:

  • in einem Nervenzusammenbruch
  • Überaktivität, auch mit erhöhtem Blutdruck, Hohem Puls, Atemnot, Schweißausbrüchen, 24 Std überzogenes reden möglich
  • oder eher sozialer Rückzug, verkriechen sich unter der Decke, Depression, flache Atmung, reden kaum
  • Bewusstsein ist eingeengt, d.h. Betroffene redet nur über das vorliegende Thema
  • Eingeschränkte Aufmerksamkeit, Desorientiertheit, wie betäubt
  • Soziales Verhalten ändert sich auffallend!

Suizidgefahr! Medikamente meist nötig und eine akute fachärztliche Betreuung! Hier kann PITT unterstützend eingesetzt werden.

Posttraumatische Belastungsstörung

Woche bis 6 Monate max bis 1Jahr nach dem Ereignis

Mögliche Symptome:

  • Flash backs, führen zum selben Gefühl, wie beim Erlebnis 5-15 Min.
  • Ängste
  • Sozialer und emotionaler Rückzug
  • Übererregbarkeit, Hyperaktivität, Schlafstörungen
  • Störungen des Vegetativen Nervensystems: schreckhaft, verwirrt, Panikattacken

Suizidgefahr, Cortison kann helfen zur Verarbeitung und Verhinderung der Flash backs! Auch hier kann PITT unterstützend eingesetzt werden- bitte immer unter Begleitung eines erfahrenen Therapeuten.

Anpassungsstörung

Länger als 1 Jahr nach dem Erlebnis

  • Panikattacken, Schlafstörungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen
  • Probleme sich wieder im Leben zu Recht zu finden

Man unterscheidet auch noch Monotrauma (z.B. Unfall, Operation), einmaliges, zeitlich klar begrenztes Geschehen oder Entwicklungstrauma (z.B. Verlust an Bezugsperson oder Liebe, Vernachlässigung oder wiederholte Gewalterfahrung) meist in der Kindheit über längeren Zeitraum erfahren. Oder auch Multitrauma /Komplextrauma, mehrere unterschiedliche Traumen oder gleichgelagerte Erfahrung jedoch unterschiedliche Erlebnisse.
Hierbei unterscheidet sich auch die Vorgehensweise in der Therapie.

Hinter manchen sogenannten Lebensdrama, das heißt   „schlechte Erfahrungen“ in der Kindheit oder in Ihrem Leben, kann sich doch auch ein „echtes“ Trauma verstecken!

Traumatisierte Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf belastende Erfahrungen. Einigen gelingt es aus eigener Kraft, mit ihren inneren Ressourcen und einem guten sozialen Umfeld, sich Wochen oder Monate später zu stabilisieren, mit und ohne therapeutische Hilfe.

Andere entwickeln körperliche und psychische Beschwerden, die zusätzlich belasten und den Alltag erschweren. Sie treten manchmal direkt nach den Ereignissen auf, oft aber erst später, manchmal auch erst viel später, jahrzehnte (!) später, wenn etwas an das Trauma erinnert oder die Betroffenen erneut großen psychischen Belastungen ausgesetzt sind.

Meistens zeigt sich die so genannte Traumafolgestörung nicht nur anhand eines Symptoms, sondern in sogenannten Syndromen, also dem gemeinsamen Auftreten verschiedener Merkmale, die im Laufe der Zeit immer komplexer und von der ursprünglich traumatisierten Erfahrung unabhängig werden können.

Die Traumafolgestörung zeigen sich oft durch:

  • Sich aufdrängende, belastende Gedanken und Erinnerungen an das Trauma oder Erinnerungslücken (Bilder, Alpträume, Flash-backs, teilweise Amnesien).
  • Übererregungssymptome wie Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, vermehrte Reizbarkeit, Affektintoleranz, Konzentrationsstörungen.
  • Vermeidungsverhalten, also Situationen und Dinge, die an das Trauma erinnern, werden nach Möglichkeit vermieden.
  • Emotionale Taubheit, allgemeiner Rückzug, Interessenverlust, innere Teilnahmslosigkeit, innere Leere.
  • Gleichzeitig können sich auch andere Störungsbilder wie Ängste, Depressionen, Süchte, somatoforme Störungen, Sexualstörungen oder Persönlichkeitsstörungen ausbilden, die das Trauma verdecken.

Traumaspezifische Therapiemethoden steigern nachweislich die Lebensqualität, sie führen zu einer besseren Bewältigung des Alltags, hin zum „Leben, statt Überleben“.

Therapieoptionen:

Hierin meiner Praxis kommen zum Einsatz:

  • PITT, TRIMB, CIPBS
  • Hypnosetherapie
  • MET²® – Traumatherapie
  • EMDR nach Fr. Shapiro
  • Kontakt zur Realität
  • Soziales Netz
  • Verhaltenstherapie für den Umgang mit bestimmten Problemen

 

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